Ostgrönland

Gib mir Schnee, gib mir Hunde, und den Rest kannst Du behalten. - Knud Rasmussen, dänisch-grönländischer Ethnologe und Polarforscher

Sommer

Herbst


In der Inuitmythologie ist Silap Inua  - oder kurz Silla - der Atem des Lebens und des Wandels. Er steckt in allen Dingen: Mensch, Tier, Pflanze, See und Stein, alles hat eine Seele. Ein respektvoller Umgang mit der Natur ist daher oberstes Gebot.

In Grönland, diesem wilden und fantastischen Flecken Erde, kommt man auch als Europäer diesem Prinzip nahe.  Abseits der ausgetretenen Pfade wandeln sich die Größenverhältnisse. Inmitten all dieser Eisberge und Gletscher schrumpft man, wird zur winzigen Ameise und gleichzeitig wächst man über sich selbst hinaus. Die Natur relativiert hier vieles.

Grönland ist extrem, ein Mittelmaß kennt dieses Land nicht. Der immer-helle Sommer ist die Zeit des prallen Lebens. Das Dorf ist 24 Stunden täglich auf den Beinen. Nachts halb zwei tragen die Kinder die wildesten Fußballmatchs aus. Keine Sekunde wird vergeudet, jeder Lichtstrahl genutzt. Tobt hingegen im Winter Piteraq, der mächtige Schneesturm vom Inlandeis, erstarrt alles Leben.

Grönland verzaubert, und wer einmal dieser Magie verfallen ist, lässt ein Stück seiner Seele dort zurück und kehrt wieder. So wie ich.